Mineralien und Fossilien des Harzes
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Geologische Wanderung durch das Bodetal
Anfahrt: Von Thale folgt man der Ausschilderung zum Hexentanzplatz. Wer der Jahrmarktsathmosphäre des Hexentanzplatzes entgehen möchte, kann alternativ auch zur Roßtrappe fahren. Dort kann man auch kostenlos parken. Vor Beginn der Wanderung besorgen wir uns an einem der Kioske einen handlichen "Führer durch das Bodetal" mit vielen weiteren Informationen. Am besten beginnt man am Eingang des Bodetals, vom Hexentanzplatz kann man am besten über den Hirschgrund absteigen, von der Roßtrappe über die Schurre. Man beginnt dann die Wanderung entsprechend des Startpunktes.
Der Name des 451m hohen Hexentanzplatz ist bis heute Gegenstand von zahlreichen Namensforschungen.

Der Hexentanzplatz
Der Name der Roßtrappe ist auf die Königstochter Brunhilde zurückzuführen. Mit einem Sprung auf ihrem Pferd rettete sie sich einst vor einem Freier. Dabei sprang ihr Pferd vom Hexentanzplatz zur Roßtroppe. Dabei soll sie einen Hufabdruck hinterlassen haben.

Der Hufabdruck
Das Granitgestein des Ramberg-Massivs, durch das die Bode führt, hat seinen Ursprung in vulkanischer Aktivität des Ramberges. Vor ca. 300Mio Jahren drang Magma in die Region ein und erstarrte unter der Erde. Der aufgelagerte Gesteinsteil wurde im Laufe der Zeit abgetragen. Das Gestein, das dem Magma am nächsten war, verwandelte sich durch die enorme Hitze des Magmas in Hornfels (Kontaktmetamorphose durch Hitzeüberprägung). Nur dieses Gestein und der Granit konnten der Kraft der Bode standhalten und bilden heute die Felsformationen im Bodetal.
Tour:
Wir folgen den Vorschlägen im "Führer durch das Bodetal" und beginnen an der Talstation der Schwebebahn. Hier am Nordrand wird der Ramberger Granit durch die Harznordrandstörung begrenzt. Lange Zeit war ab hier nur die rechte, preußische Hälfte des Tals ein Naturschutzgebiet. Erst 1937 erfolgte eine Eintragug des ganzen Tales ins "Reichsnaturschutzbuch".
Wir folgend em Lauf der Bode talaufwärts und gelangen an eine erste Brücke. Dies ist die "Katerbrücke", auf der anderen Seite liegt das Café "Waldkater" sowie die Jugendherberge.
Die Jugendherberge liegt im ehemaligen "Hotel Waldkater", 1845 erbaut und mehrfach erweitert. Zu der Zeit war ein Zimmer mit Frühstück für 3 Mark erhältlich. Angeblich stammt der Name von einem Weinabfüller, der wegen Panscherei für 300Jahre als Kater verwunschen wurde. Als nun ein Jäger ihn erschießen wollte, zeigte ihm der Kater Maitrank herzustellen. allerdings war auch dieser Trank gepanscht, woraufhin der Jäger selber einen "Kater" bekam und den verwunschenen Weinabfüller erneut erschießen wollte. Um dem drohenden Tod zu entgehen, zeigte der Kater dem Jäger daraufhin einen verborgenen Schatz, mit dessen Geld er ein Wirtshaus baute und dem Kater ein Denkmal errichtete.
Direkt am Weg liegt auch die "Schallhöhle". Dabei handelt es sich um eine ca. 20m lange künstliche Höhle aus dem Jahre 1760, in der auch eine Quelle liegt. Heute ist die Höhle verschlossen, eine Tafel erinnert an einen "Heinrich Reckleben". Reckleben war lange Zeit Verwalter der Höhle, in der er Böllerschüsse abgab. Wie der Name vermuten läßt, wird der Schall in der Höhle verstärkt und zurückgeworfen - sehr zum Spaß der Touristen. Nachdem es Beschwerden über die Ruhestörung (angeblich wurden die Pferde scheu) gegeben hatte, bot Reckleben den Fremden "Lebenswasser" aus der Quelle an. Eine schauerliche Geschichte untermauerte er mit angeblichen Blutspuren in der Höhle, die er wohl selber erneuerte. Durch die Böllerschüsse taub geworden, wurde Reckleben schließlich von einem Bierfahrer überfahren.
Wir folgen dem Weg weiter und gelangen zu den "Siebenbrüderfelsen", der heute auch "Goethefelsen" heißt. Der ursprüngliche Name entstammt einer Sage, nach der sieben Räuberbrüder eine Jungfrau befreiten. Da sie die Brüder aber abwies, wurde sie von ihnen verfolgt. An diese Stelle soll sich bei der Verfolgungsjagd plötzlich der Himmel verdunkelt und Blitze gezuckt haben. Anschließend waren die Räuber verschwunden, dafür standen am Fels sieben seltsame Felsgebilde. Am Fuße des Felsen findet man eine Gedenktafel, die zu Ehren Goethes 200.Geburtstages angebracht wurde. Etwas weiter gibt es eine weitere Tafel. An dieser Stelle soll Goethe die Felsformationen bei seiner dritten Harzreise studiert haben.
Weiter geht es Richtung Jungfernbrücke. Nach einer Überlieferung duürfen nur Jungfrauen die brücke betreten, andernfalls würde sie einstürzen. An beiden Ufern kann man Blockhalden beobachten, entstanden sind diese durch Verwitterung. Dabei drang Wasser in Spalten ein und zerstörte die Felsen durch chemische Reaktionen sowie durch Frostsprengung.
Am Hirschgrund gab es bereits 1820 eine Hütte mit Erfrischungsangeboten. Neben dem Gasthaus sehen wir eine Hochwassermarkierung aus dem Dezember 1925. Mit 4,5m über Normal riß die Bode damals Jungfernsteg und Katerbrücke mit sich. Unterhalb der Jungfernbrücke lassen sich übrigens gut die für Granit typische Wollsackverwitterung beobachten.
Wir gehen weiter und lassen den Abzweig zum Hexentanzplatz links liegen. Als nächstes erreicht man das Bülow-Denkmal. Oberforstmeister von bülow gilt als Erbauer des ersten Weges über Hirschgrund und Schurre zur Roßtrappe im Jahre 1820. Bis dahin gab es nur die Möglichkeit, im Bachbett voranzukommen. Doch das war gefährlich, denn der Wasserstand der Bode war damals deutlich höher als heute.
Weiter im Tal voran, von einer weiteren Brücke aus, sieht man auf einem Felsen ein eisernes Kreuz. Dies ist die sogenannte "Steinerne Kirche". Mit etwas Phantasie kann man die Felsformation als Kirchenschiff mit Kirchturm deuten. Etwas weiter oberhalb zweigt rechts ein Weg zur Roßtrappe ab, die "Schurre". Der Name hat seinen Ursprung in dem Geröllfeld, das nach jedem Regen talabwärts "schurrt". Da es dabei den Weg jedesmal verdeckt, muß dieser regelmäßig gewartet werden. Im Geröll kann man Granit, Hornfels, Schiefer, und Diabase sowie Hessonit (bis 3mm) finden.

Blick von der Roßtrappe hinab auf die Schurre
Kurze Zeit weiter talaufwärts treffen wir auf die Teufelsbrücke (unverkennbar durch den geschnitzten Teufel im Gebälk). An dieser Stelle treffen die Felswände fast im rechten Winkel auf die Bode: die einzige Klamm im Harz. Die runden Auswaschungen im Fels haben ihre Ursache in Strudeln bei ehemals höheren Wasserständen. Der steil aufragende Felsen im Hintergrund der Teufelsbrücke ist die "Teufelskanzel", von der aus der Teufel mit den Hexen gesprochen haben soll. An dieser Stelle sollte 1891 eine Staumauer errichtet werden. Der gewonnene Stausee hätte eine Wasserfläche von 400ha erreicht und die Orte Treseburg und Altenbrak überflutet. Später verzichtete man glücklicherweise auf das Projekt.
Wir gehen weiter und erreichen den Bodekessel. Auch hier lassen sich die Auswaschungen im Fels beobachten. Früher hatten besonders an dieser stelle die Holzflößer, die Holz zur Hütte nach Thale transportierten, Schwierigkeiten. Oftmals stellten sich Baumstämme quer und stauten die heranschwimmenden Stämme auf. Im Winter vereiste hier zudem der Fluß oft an seinen Rändern. MERIAN weiss hier 1654 von einem Wasserfall, einem "horribilem Bodae cataractam", zu berichten. Dieser Wasserfall wurde jedoch 1784 gesprengt.
Auf der gegenüberliegenden Talseite ist der Granit noch etwa 100m hoch, talaufwärts wird dieser jetzzt aber zusehends kleiner, bis er schließlich von Schiefer überdacht wird und im Boden verschwindet.
Mehrmals am Weg kann man diese Kontaktzone direkt beobachten, da der Weg um einiges höher liegt als das Bachbett.
Wir gehen weiter, passieren den "Langen Hals", und beobachten zunehmend Schiefer am Uferrand. Die Schieferung ist ein ursprüngliches Merkmal des Gesteins, das durch die Entfernung zum Magma nicht durch die Hitze verändert wurde. Auffällig ist der sog. Bänderschiefer. Die Schichtung wechselt von tonreichen und sandigen Ablagerungen.
Wir erreichen jetzt die Gewitterklippen. Namensgebend war das Erlebnis eines Försters: Bei einem Gewitter hatte er hier Schutz in eienr Nische gesucht. Als ein Blitz in der Nähe einschlug, verlor er das Bewußtsein. Beim Erwachen waren die schützenden Seitenwände verschwunden. Geologisch bestaht der Felsen aus Kalksilikathornfels mit Diabaskappe.
Etwas weiter streicht der Bodegang durch das Tal, etwa 200m unterhalb des Kästentals ("Eibental"). Deutlich ist der hellere Quarzporphyr zu erkennen. Untersucht wurde diese stelle bereits 1788 von STÜBENER, später - sehr intensiv - auch von K.A.LOSSEN. Ihm zu Ehren wird der Gang auch Lossenscher Bodegang bezeichnet. Im Quarz kann man übrigens Axinit bis zu Längen von wenigen Millimetern finden.
In dieser Region hat der Einfluß des Magmas bereits sehr stark nachgelassen und wir begegnen hinter dem  Kästental dem Wissenbacher Schiefer, einem schwarzen Tonschiefer. Er entstand aus Tiefseeablagerungen vor 380Mio Jahren. Hinter dem Dambach endet der Einfluß des Magmas, trotzdem treffen wir hier auf (Kalksilikat-)Hornfels. Der Hornfels zieht sich in einem Band mit vielen Lücken von den Gewitterklippen bis hierher. Ursache ist, dass das Quarz bereits bei viel geringeren Temperaturen Veränderungen zeigt.
Im folgenden treten immer öfter Diabase auf, die als vulkanische Ergußsteine entstanden. Man erreicht anschließend die Sonnenklippen, an denen deutlich die gebänderten Schiefer auffallen. Die dunklere Farbe deutet auf organische Substanzen im Schiefer.
Kurz vor dem Ziel in Treseburg sieht man eine seltene Erscheinung: Eine Einlagerung von viel älterem Diabas-Olistholit im Schiefer.
Eingang des Bodetals bei Treseburg
Lagebild:

Letzte Begehung: 1999

Katzenaugen bei Altenbrak
Anfahrt: Von Ilfeld oder Blankenburg im Wendefurther Tal Richtung Altenbrak abbiegen. Am Ortsausgang von Altenbrak parken. Oberhalb der Straßenkehre linkerhand befindet sich die Fundstelle.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: -/-
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: Man findet hier die polymorphe Quarz-Varietät "Katzenaugen" finden, die in der Schmuck- und Edelsteinindustrie reichlich Verwendung findet.

Axinitfundstelle im Mühlengraben
Anfahrt: Wie bei der vorangehenden Fundstelle, aber ca. 100m weiter, in einem alten Graben rechts der Straße.
Kurzinfo: Die Gruben in dieser Region hatten nie nennenswerte Förderungen.
Hinweise: -/-
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: In der Mauerung läßt sich Axinit finden (Ca2(Fe,Mn)Al2(BO3OH/Si4O12) - ein triklines Ringsilikat).

Axinitfundstelle im Rabetal
Anfahrt: Wie vorher, aber man fährt mit dem Auto weiter, bis sich in Treseburg die Straße gabelt. Man biegt rechts Richtung Allrode ab. 2,5km hinter dem Ortsausgang macht die Straße eine scharfe Rechtskurve. Hier parkt man. Über die Brücke führt ein Weg ins Rabetal. Hier treten mehrere Quarzgänge aus.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: -/-
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: Schweres Gerät soll erforderlich sein, vor allem Fäustel und lange Meißel.
Mineralienübersicht: In Klüften kann man Quarz - sogar als Doppelende bis 2cm-, aufgewachsenen Calcit, sowie Axinit. Als Gangmateriale trifft man auf Fluorite, Kupferkies und Malachit.

Axinitfundstelle in der kleinen Bossleichschlucht
Anfahrt: Man fährt von der letzten Fundstelle aus noch 1km weiter. Das zweite Tal rechts hinter der Straßenkehre ist die kleine Bossleichschlucht. Man folgt dem Forstweg mit Ausschilderung Hasselfelde. Nach kurzer Zeit erreicht man die Halden.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: -/-
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: Axinite in Hohlräumen der Quarzgänge.

Hessonitfundstelle an den Glashüttenköpfen
Anfahrt: Hinter dem Ortsausgang Allrode zweigen links zwei Wanderwege ab. Man folgt dem rechten Weg zu den Glashüttenköpfen. Im Wald auffallende Klippen enthält Hessonit.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: -/-
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: Hessonit bis 3mm

Flußspatgrube im Hagental
Anfahrt: Von Wernigerode nach Nordhausen, hinter Blankenburg links Abzweigung (Tankstelle) nach Thale und Gernrode. Man fährt bis nach Gernrode, hinter der Stiftskirche in die zweite nach rechts abzweigende Straße abbiegen. Am Waldrand parken. Man folgt dem ersten linken Forstweg (rechts vom Teich) ins Hagental. 300m talaufwärts ist links die Fundstelle.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: Einzige Fundstelle für Cronstedtit im Harz.
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: Pyrit, Galenit,Kupfer, Siderit, Cronstedtit(sehr selten)

Granitsteinbruch südlich Gernrode
Anfahrt: In Gernrode gleich rechts nach Friedrichsbrunn abbiegen. Nach 2km rechts Steinbruch.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: -/-
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: Turmalin

Granitsteinbruch Bischoferode
Anfahrt: Weiter nach Friedrichsbrunn. Am Ortseingang links Parkplatz. Man geht auf dem linken Forstweg Richtung Viktorshöhe. Nach 2km Wegekreuzung, hier noch geradeaus, nach weiteren 200m Einmündung in Rambergstraße. Unterhalb des Waldes geradeaus liegt der Steinbruch.
Kurzinfo: -/-
Hinweise: Links auf der Rambergstraße liegt ebenfalls nach 500m ein kleinerer Steinbruch.
Lagebild: -/-
Letzte Begehung: -/-
Aktueller Status: -/-
Mineralienübersicht: Turmalin (bis mehrere cm groß)